Fragen


Offener Brief des Fördervereins der Wendenschloß-Schule „Die Buntstifte e.V.“

Sehr geehrte Frau Senatorin Günther-Wünsch,
sehr geehrter Herr Senator Evers,
sehr geehrter Herr Bezirksstadtrat Brauchmann,

seit langem wird in unserem Kiez der Zuwachs von Baustellen beobachtet, lange stellten sich Fragen wie: Werden hier NUR Wohnungen gebaut? Wie viele Familien ziehen ein? Wie verkraftet das die Infrastruktur?

Assoziiert wird Infrastruktur in erster Linie oft mit dem Verkehrsaufkommen. Leider wird es nachrangig und oft zuletzt mit Kindern in Verbindung gebracht.

Eltern und Angehörige von Kindern in Kindertagesstätten und Grundschulen haben da eine andere Priorisierung, erst recht in Köpenick, genauer in dem Einzugsgebiet der Wendenschloß-Schule (WSGS) unter Betrachtung der lokalen Baumaßnahmen im Bereich Wohnungsbau und insbesondere im Abgleich zu den Baumaßnahmen im Schulbau. Eines der wohl größten Bauprojekte der aktuellen Berliner Stadtgeschichte zum Wohnungsbau, angesiedelt im Gebiet der Wendenschlossstraße, verspricht Wohnraum für Groß und Klein! Dringend benötigter Wohnraum in einer Stadt, die sprichwörtlich aus allen Nähten platzt.

Werden hier NUR Wohnungen gebaut? Wie viele Familien ziehen ein? Wie verkraftet das die Infrastruktur? In welchem Verhältnis wird Raum für eine adäquate Beschulung von „Klein“ geschaffen?

Fragen, die immer wieder auftauchten und auch die Schulleitung der Wendenschloß- Schule vor ein Rätsel stellten. Als Reaktion auf beharrliches Nachfragen, erhielten die Eltern der WSGS kurzfristig die Information zu einer anberaumten Schulkonferenz. Am Montag, den 03.07.2023, gab es auf dieser Veranstaltung die Möglichkeit, sich mit dem Bezirksstadtrat für Bildung Marco Brauchmann (CDU) über die Planung zur Schulentwicklung auszutauschen. Prognostiziert wurde ein Zuwachs von ca. 200 Kindern im Grundschulalter für unsere Schule in sehr naher Zukunft. Konkrete Aussagen zur Finanzierung und zur Aufstockung des Lehrkörpers gibt es nicht. Es wurde noch nicht einmal das Gefühl vermittelt, als würde der Betrieb der WSGS nach den Sommerferien 2023 personell und finanziell abgesichert sein.

Das dort Angekündigte trifft einen als Elternteil und auch besonders als Buntstift. Stellvertretend für alle Mitglieder der Buntstifte, des Fördervereins der Wendenschloß-Schule e.V., aller Eltern und unserer Kinder möchte der Vorstand folgende Haltung deutlich klarstellen:

Wir werden einem Zerreißen der Schulgemeinschaft nicht zustimmen. Darüber hinaus werden wir alles Erdenkliche tun, um die Lernqualität am Standort oder einem adäquaten Ersatzstandort zu erhalten und zu verbessern.

Der lokalpolitische Grundtenor lautet: Zerstreuung. Zerreißen wir einfach die Schulgemeinschaft! Es scheint, als wolle man größere Probleme schaffen, um nicht auf die wesentlichen Fragen antworten zu müssen.

Zunächst sollen die vorhandenen Räumlichkeiten zum Teil umfunktioniert werden, um die ansteigende Anzahl der Schülerinnen und Schüler, zum Zwecke der Beschulung, unterzubringen. Das bedeutet, dass bei dem prognostizierten Zuwachs nicht nur z.B. der Musikraum, sondern auch der Raum für Schulsozialarbeit, der Computerraum, der NaWi-Raum, der Hausaufgabenraum und die Schulbibliothek in Gefahr sind, zu verschwinden.

Sie streichen damit Angebote, die die Lernumgebung der Schüler maßgeblich positiv beeinflussen und das Schulleben so vielfältig und attraktiv sein lassen!

Die Buntstifte, und damit sind alle Mitglieder gemeint, Eltern und schulnahe Personen setzen sich bereits seit ca. 10 Jahren aktiv für die Belange der Schüler ein. Durch materielle und finanzielle Fördermittel werden solche (Frei-) Räume geschaffen. Räume, die wichtig sind, um Erlerntes zu vertiefen, die Selbstbestimmung zu entwickeln, Interessen der Kinder auszubilden und die Selbstständigkeit zu fördern. Ohne diese Räume gibt es kaum eine gesunde Basis für das Sozialgefüge an der Schule, kein Ort für Begegnung, kein Ort, um zu wachsen. Bildlich und im übertragenen Sinne qualitativ, sowie quantitativ.

Die konkreten Pläne des Bezirksstadtrats, einen Teil der Schülerschaft in das Gebäude der alten Müggelschlößchen-Schule auszulagern, empfinden wir als massiven Eingriff in die persönliche Sicherheit unserer Kinder und das Sozialgefüge im Einzugsgebiet. Im Gespräch ist, die 5. und 6. Klassen auszuschließen – aus dem Kiez, in dem sie groß werden durften, aus dem Kiez, in dem sie zur Selbstständigkeit angeleitet wurden. Hier sei auch erwähnt, dass Kinder, die in den Jahren 2018, 2019, 2020 und 2021 eingeschult worden sind, die volle Härte der pandemiebedingten Einschränkungen im Schulbetrieb zu spüren bekamen. Genau diese Kinder möchte man jetzt erneut auf Distanz bringen.

Nicht nur die Tatsache, dass Spielgeräte und Annehmlichkeiten, die durch den Förderverein beschafft und ermöglicht wurden, nicht mehr zugänglich sein werden, sondern auch die Vorstellung, die Kinder aus ihrem gewohnten Kiez zu nehmen und über gefährlichere, längere, unwegsame Strecken zu schicken (mit ungeplantem Hergang), entlässt uns mit den stärksten Bauchschmerzen in die Sommerferien. Mit dieser Maßnahme würde für die betroffenen Kinder der Bezug zum Schulgefüge schlichtweg versanden. Sie würden aus dem bestehenden Schulalltag entfernt. Ebenso wie Teile des Lehrkörpers, dessen personelle Stärke schon für EINEN Standort nicht ausreichend vorhanden ist.

Hier ist deutlich mehr als eine Kapazitätsgrenze erreicht!

Ein Beispiel für eine altersübergreifend entwicklungsbegleitende und identitätsstiftende, schulische Aktivität ist die Ausbildung unserer Verkehrslotsen. Kinder der 6. Klassen unserer Schule regeln morgens in der Zeit zwischen 07:15 Uhr und 7:35 Uhr den Verkehr. Unterstützt vom Schulkollegium und in Begleitung der Berliner Polizei tragen diese Kinder maßgeblich zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Sicherheit aller Kinder bei. Bereits die Erstklässler nehmen unsere Verkehrslotsen wahr. Sie geben Ihnen Halt und haben eine absolute Vorbildfunktion. Ausnahmslos jedes Kind verinnerlicht dieses Verhalten, wird sensibilisiert für Verkehrssituationen und bewegt sich in dem wachsenden Wissen, diese Rolle mit dem Erreichen der 6. Klasse, selbst zu übernehmen. Die älteren Kinder sind sich Ihrer Verantwortung bewusst und leben diese Vorbildfunktion. Sie achten aufeinander, helfen, leiten an und geben sich Sicherheit. 20 Minuten am Tag sind hier so ein ausschlaggebender Impuls für die Entwicklung unserer Kinder.

Mit dem Zerteilen dieses Gefüges würde diese wertvolle Lernerfahrung für viele Jahrgänge nicht erlebbar werden.

Weitere Beispiele für den Zusammenhalt und das Engagement an unserem EINEN Standort sind die zahlreichen Angebote alters- und klassenübergreifender Aktivitäten. Mit Unterstützung des Fördervereins werden diese schulischen Aktivitäten zu Highlights in jedem Schuljahr. Bei kaum einem Schulfest zählen wir weniger als 500 Gäste. Von langer Hand geplant sind diese immer ein nachhaltiger Erfolg und sehr beliebt bei den Kindern. Jeder möchte etwas dazu beitragen. Wir laden Sie ein, diesen Zusammenhalt zu erleben! Auch in kleinerer Runde halten wir zusammen und können so Vieles schaffen: Im Herbst wird der Schulhof winterfest gemacht und zum Frühjahrsputz packen alle mit an – und putzen. Reinigungsaktionen, die gemeinsam bewältigt werden, mit glänzendem Ergebnis!

Spiel- und Sportfest, Sport am Nachmittag, Vorlesetage der gesamten Schülerschaft in der Turnhalle, unsere gemütlich gestaltete Adventszeit und ein liebevoller Empfang der Erstklässler runden das Angebot ab. Ein Angebot, das ALLEN Schülern zugutekommt.

Ohne Erlebnisse dieser Art im Grundschulalter kann kein umfängliches Gespür für soziale Verantwortung entstehen. Wird unseren Kindern auch nur ein Jahr in dieser Entwicklung vorenthalten, kann die Ausbildung dieser Kompetenzen, vor einem Schulwechsel auf eine weiterführende Schule, nur schwer aufgeholt werden.

Da eine Sanierung in naher Zukunft nicht absehbar ist und die Finanzierung der vom Bezirksamt angekündigten Veränderung im allumfänglichen Sinne bis jetzt unklar bleibt, fordern wir zeitnah Antworten und konkrete Abläufe.

  1. Wir fordern eine Aufnahme der WSGS und der Schule in der Grünen Trift 23d (09Gn05) in den nächstmöglichen Sanierungsplan! Schafft uns Raum im Kiez. Eine Teilung ist obstrus. der Teil der Gemeinschaft, der abgespalten werden soll, kommt zahlenmäßig absehbar eh hinzu!

  1. Wir fordern die Aufnahme der Diskussion zu Alternativen in unmittelbarer Umgebung der Schule, im Einzugsgebiet, im Kiez der Kinder! Ein Containerbau oder ein sogenannter MEB (modularer Ergänzungsbau) waren auch schon auf politischer Ebene im Gespräch und würden eine sinnvolle Lösung bieten. Auch im Hinblick auf eine mögliche Sanierung des Hauptgebäudes. Bisher hat noch niemand fundiert darüber nachgedacht, wohin der Rest der Schülerschaft (Klassenstufen 1-4) im Erlebensfall umverteilt wird und welche Hürden das mit sich bringt.

  1. Die Garantie der Kostenübernahme für Lehrmittel und Schulausstattung. Bisher gibt es keine Kostendeckung mit dem Schulbudget, die aufzunehmenden Kinder sind in der aktuellen Planung nicht erfasst.

  1. Zeitgleiche und schlüsselgerechte Aufstockung von vorhandenem Lehr- und pädagogischem Personal – zahlenmäßig und finanziell. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Idee, wie die angekündigte und rechtlich unzulässige Anhebung der Klassenstärke auch personell abgesichert wird. Schon jetzt geht die Anzahl der Schüler mit einer Überlastung des Lehrkörpers einher. Zahlenmäßig wachsende Schülerschaft bei stagnierenden, personellen Möglichkeiten. Wir sehen hier gerade die Kinder mit erhöhtem Förderbedarf in Gefahr.

Das Recht der Kinder auf Bildung und sichere Lernumgebung wird hier so massiv beschnitten, dass für Diversität und Vielfalt kein Raum mehr scheint. Dies hat fatale Auswirkungen auf die Landschaft des Fördervereins. Die Motivation zum Mitwirken schwindet. Aufgebautes wird unnutzbar und unzugänglich. Die unklare Ausgangslage wird für potentielle Unterstützer zum Hindernis. Der Handlungsspielraum wird knapp. Die Tätigkeit wird nahezu zum Erliegen kommen.

Die Buntstifte machen Lernen bunter! Unsere maßgebliche Aufgabe und eine Herzensangelegenheit ist es, das Lernumfeld aktiv mitzugestalten und zu verbessern. Der Schule und vor allem ihrer Schülerschaft im Rahmen des Bildungsauftrags Dinge und Aktivitäten zu ermöglichen, für die es im Senatshaushalt keinen Ansatz gibt.

Lassen Sie die Wendenschloß-Schule nicht zu einer seelenlosen, zersplitterten Aufbewahrungsstätte verkommen!

Mit freundlichen Grüßen

Luisa Teichmüller (Vorstandsvorsitzende)

Vivien Nickel (stellv. Vorstandsvorsitzende)

Enrico Sommerfeld (Schatzmeister)

Viele Grüße auch von unseren Kindern (Wir bleiben eine Schule. An einem Ort. Gemeinsam.)


Die Buntstifte – Förderverein der Wendenschloss Schule e.V.
Köpenzeile 123                                                        
12557 Berlin-Köpenick

vorstand@buntstifte-föv.de

Vorstand:
Luisa Teichmüller
Vivien Nickel

Schatzmeister:
Enrico Sommerfeld

eingetragen im Amtsgericht
Berlin Charlottenburg
unter der Nr. VR 20922 B


Offener Brief der Gesamtelternvertretung Wendenschloß-Grundschule

Sehr geehrte Frau Senatorin Günther-Wünsch,
sehr geehrter Herr Senator Evers,
sehr geehrter Herr Bezirksstadtrat Brauchmann,

wir als Elternvertreter der Wendenschloß-Grundschule (WSGS) wenden uns heute gemeinsam mit der Schülervertretung an Sie, um Ihnen die eklatante Zuspitzung der räumlichen Situation der WSGS infolge der ausgesetzten Sanierungs- und Bauentwicklungsoptionen sowie des Zuwachses der Schülerzahlen vor Augen zu führen.

Seit vielen Jahren beobachten wir als Elternschaft der WSGS und als Anwohner der Schulregion 9 in Treptow-Köpenick, wie im Einzugsgebiet unserer Schule neuer Wohnraum für Familien durch Verdichtung, Neubau und Veränderung der Bewohnerstruktur entsteht. Schon im Schulentwicklungsplan 2016-2021 wurde ein erheblicher Anstieg der Schülerzahlen für die Grundschule aufgezeigt, die tatsächlichen Zuwächse überstiegen die Prognosen noch einmal deutlich. Auch der Schulentwicklungsplan 2022-2026 geht von einer weiteren Steigerung von 28% aus – im Vergleich zu 2016 wird sich die Schülerzahl unserer WSGS bis 2024 verdoppelt haben, laut Prognose des Schulamtes Treptow-Köpenick drohen Klassenstärken von 30-34 Kinder je Grundschulklasse! Das widerspricht ganz klar der Grundschulverordnung §4 Abs.7: „Jede Klasse in der Schulanfangsphase besteht grundsätzlich aus 23 bis 26 Schülerinnen und Schülern.“

Gleichzeitig sehen wir, dass seitens der Schulbehörden keinerlei zumutbare und geeignete Maßnahmen ergriffen wurden, um diese wachsenden Schülerzahlen materiell, räumlich oder durch zusätzliches Lehrpersonal abzufedern. Die im Schulentwicklungsplan 2016-2021 anvisierte und im Investitionsplan 2019 kalkulierte Entlastung der Schule durch Erweiterungsmaßnahmen wurde nicht umgesetzt. Die für 2024/2025 geplanten Sanierungen und Erweiterungen unserer Schule bzw. die Reaktivierung der zweiten Grundschule (Grüne Trift) im Einzugsgebiet wurden auf der Sanierungsliste auf den Status „Klärung“ versetzt, die von uns geforderte Anschaffung von temporären Schulräumen, zur Nutzung während der Sanierung, wurde abgelehnt. Mit diesem Stand wird absehbar nichts geschehen, um der Überforderung der Schule und ihrer Lehrkräfte entgegenzutreten!

Wir, die Elternvertreter, unsere Schulgemeinschaft und die Kinder, sind nun an einem Punkt angekommen, an dem wir nicht mehr bereit sind, dieses eklatante Versagen der Politik weiter hinzunehmen.

Folgende Forderungen stellen wir zur Umsetzung im Haushaltsplan 2024/2025 des Bezirks Treptow-Köpenick und des Landes Berlin:

  1. Aufnahme und Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen der benannten Wendenschloß-Grundschule und Grundschule in der Grünen Trift (09Gn05).
  2. Finanzierung und Bestellung temporärer Schulräume zur Unterbringung der wachsenden Schulgemeinschaft im direkten Einzugsgebiet während der Sanierungsmaßnahmen. Dazu bietet sich die bereits besprochene und seitens der Schulbehörden für gut befundene Nutzung des brachliegenden Sportplatzes an.
  3. Mittelbewilligung für Anschaffungen an Lehrmittel und Ausstattung für die zusätzlich aufzunehmenden Kinder, da diese im bisherigen Schulbudget nicht erfasst wurden.
  4. Bewilligung und Kostendeckungszusage von zusätzlichem Lehr- und pädagogischem Personal zur Entlastung des vorhandenen Lehrkörpers und dem Entgegenwirken von kapazitivem und personalbedingtem Unterrichtausfall. Nur dadurch können die Bildung unserer Schülerschaft gesichert und Kinder mit erhöhtem Betreuungs- und Förderbedarf geschützt und unterstützt werden.

Wir wissen, dass wir in Zeiten knapper öffentlicher Kassen leben. Wir sind aber nicht mehr bereit, dies als Rechtfertigung für unhaltbare Zustände im Bildungsbereich hinzunehmen! Es ist eine bildungspolitische Bankrotterklärung, wie seit Jahren mit der Schulinfrastruktur in unserer Region umgegangen wird. Viel zu lange wurden die drohenden Probleme in unserem Einzugsgebiet / Prognoseraum ignoriert. Zumal sich auch die Frage stellt:

Was ist mit den Geldern geschehen, welche die Bauinvestoren der aktuell errichteten Wohngebiete im Umfeld der Schule laut städtebaulichen Verträgen zur Finanzierung der nötigen Bildungsinfrastruktur geleistet haben? Diese sollten umgehend genutzt werden, um zügig Kapazitätserweiterungen zu finanzieren.

Die Kinder haben ein Grundrecht auf Bildung, und gerade zu Beginn der Schullaufbahn werden die wichtigsten Weichen gestellt, um aus Schulkindern die zukünftig so dringend benötigten Fachkräfte zu machen. Die dafür notwendigen Mittel müssen JETZT in die Hand genommen werden, um die Grundlagen eines guten Bildungsweges unserer Kinder zu schaffen. Zudem drohen weitere Lücken im bereits knappen Schulpersonal, wenn sich die Pädagog:innen einen Schulalltag in überfüllten Klassen an einer völlig veralteten Schule nicht mehr antun möchten und abwandern. Aber unsere Kinder haben keine Wahl, sie können nicht abwandern und haben trotzdem ein Recht auf wohnortnahe Bildung an einer guten Schule.

Sehr geehrte Damen und Herren, Sie haben die Pflicht, diese Bildung auf einem angemessenen Niveau zu gewährleisten!

Wir fordern daher nachdrücklich eine tragfähige und bedarfsgerechte Sanierung, Erweiterung und Ausstattung der Wendenschloß-Grundschule, um die bekannten Herausforderungen der nächsten Jahre bewältigen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Johannes Kulick (Vorsitzender der GEV)

Dipl.Ing. Thomas Winkler (stellv. Vorsitzender der GEV)

Kontaktdaten:

Gesamtelternvertretung der Wendenschloß-Grundschule

Dr. Johannes Kulick

Köpenzeile 123
12577 Berlin

E-Mail: gev-wendenschloss@posteo.de
Internet: https://buntstifte-foerderverein.de/pressemitteilungen/

Referenzen

Schulentwicklungsplan 2016-2021 – https://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/_assets/aemter-und-se/schul-und-sportamt/schule/schulentwicklungsplan-2016-2021.pdf

Schulentwicklungsplan 2022-2026 – https://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/politik-und-verwaltung/aemter/schul-und-sportamt/schule/schulentwicklungsplanung-2022-2026-bezirk-treptow-koepenick-berlin_compressed-1.pdf?ts=1686914479

Grundschulverordnung – https://gesetze.berlin.de/bsbe/document/jlr-GrSchulVBEV30P4

Investitionsplan Berlin 2019-2023 – https://www.berlin.de/sen/finanzen/haushalt/downloads/investitionsplanung/investitionsprogramm2019_2023.pdf?ts=1664963014

Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung; Leitlinie für den Abschluss städtebaulicher Verträge in Berlin vom 01.11.2018 – https://www.berlin.de/sen/bauen/_assets/neubau/modell_baulandentwicklung.pdf?ts=1680708892


Kontakt GEV : Gesamtelternvertretung Wendenschloß-Grundschule
Köpenzeile 123
12557 Berlin

Dr. Johannes Kulick (Vorsitzender der GEV)
Dipl.Ing. Thomas Winkler (stellv. Vorsitzender der GEV)

gev-wendenschloss@posteo.de

Kontakt FöV : Förderverein der Wendenschloß – Schule „Die Buntstifte e.V.
Köpenzeile 123
12557 Berlin

Luisa Teichmüller (Vorstandsvorsitzende)
Vivien Nickel (stellv. Vorstandsvorsitzende)
Enrico Sommerfeld (Schatzmeister)

vorstand@buntstifte-foerderverein.de


DEMO am 14.11.2023

Liebe Netzwerker,

heute möchten wir an unsere bevorstehende Demonstration am 14.11.2023 ab 16 Uhr erinnern.

Die Wendenschloss-Schule geht auf die Straße.

Wir bitten um eure Unterstützung und Teilnahme! Helft uns mit Eurer Anwesenheit! Gemeinsam wollen wir uns stark machen für die Interessen der Wendenschloß-Schule und weit darüber hinaus.

Seit dem vergangenen Schuljahr treibt uns ein lang bekanntes Thema um. Erneut wurde der Wendenschloß-Schule eine bevorstehende Teilauslagerung prognostiziert. Ausgelagert werden soll ein Teil unserer Klassen in das Gebäude der Müggelschlößchen-Schule. Wie das personell und organisatorisch bewerkstelligt werden soll, das haben wir von den politischen Vertretern im Bezirk noch nicht erfahren.

Auch eine Sanierung der Wendenschloss-Schule steht für die nahe Zukunft weiterhin leider nicht zur Debatte. Zwar gab es im Oktober einen konstruktiven Austausch zwischen Vertretern unserer schönen Wendenschloss-Schule und dem Schulamt, jedoch nur mit dem Ergebnis, dass die partielle Auslagerung für das aktuelle Schuljahr nicht stattfinden soll. Ab dem kommenden Sommer soll die Durchführbarkeit und Notwendigkeit einer Teilauslagerung erneut geprüft werden.

Nicht, dass wir die Gesellschaft der neuen Nachbarschaft nicht schätzen würden, nein! Vielmehr befürchten wir einen erheblichen Nachteil für alle Beteiligten:

–           Ein erhöhtes Verkehrsaufkommen im Kiez der Müggelschlößchen-Schule zu den Stoßzeiten (Bringe- und Holzeiten der Schüler*innen).

–           Erhöhte Verkehrsbelastung durch „Elterntaxis“ und ein damit verbundenes, erhöhtes Sicherheitsrisiko auf den Verkehrswegen.

–           Eine Gefährdung der Sicherheit unserer Kinder beim Bestreiten der Schulwege.

–           Die Überlastung des Schulpersonals, das jetzt schon oft an der Grenze des Schaffbaren für unsere Kinder da ist. 

–           Ein Widerspruch zu Aktionstagen wie „Kurze Beine – kurze Wege. Zu Fuß zur Schule“. 

–           Widersprüche zum Schulgesetz.

–           Rückschritte in der Entwicklung unserer Kinder.

–           Ein bewusstes Beschneiden der Möglichkeiten unserer Kinder miteinander Ihre Sozialkompetenzen zu entwickeln und voneinander zu lernen.

–           Entfremdung der Kinder von Ihrer Schulgemeinschaft.

–           Entfremdung der Kinder voneinander.

–           uvm.

Unsere schöne Schule platzt aus allen Nähten. Die Kapazitätsgrenzen sind unter mehreren Blickwinkeln längst erreicht. Durch Zuzug von Familien ist ein deutlicher Anstieg der Schülerzahlen im Wendenschloß Kiez unabdingbar. Funkwerk und Marienhain sind nur zwei Beispiele der Wohnraumverdichtung.

Die Überbelegung bringt die Schulgemeinschaft schon jetzt mehrfach an Ihre Grenzen. Die Klassenräume sind voll, das Schulpersonal überlastet. Die Anzahl der Eltern, die unzufrieden mit der Individualbetreuung Ihres Kindes sind, steigt. 

Es ist mehr als nachvollziehbar, dass mit steigender Schülerzahl und nicht gleichzeitig wachsendem Lehrkörper die Qualität des Unterrichts leidet. Weiter kommt erschwerend hinzu, dass das Budget, welches je Schüler und Schuljahr zur Verfügung steht, immer mehr gekürzt wird. Durch politische Entscheidungen wird hier Unterrichtsausfall und persönliche Belastung billigend in Kauf genommen. Das betrifft nicht nur unsere schöne Schule.

Wir wollen darauf aufmerksam machen, wir wollen nicht auf unbestimmte Zeit zerteilt werden, um die Problematik zu relativieren! Die aufgeschobene Lösung ist für niemanden von Vorteil.

Die Wendenschloss-Schule ist ein lohnens- und schützenswertes Lernumfeld. Jeder ist gerne hier. Wir sind eine starke Gemeinschaft.

Wir lassen uns unsere schöne Schulgemeinschaft nicht auseinanderreißen!

Wir lassen es nicht zu, dass die Gesundheit unserer Kinder und derer aus anderen Kiezen durch unüberlegte Zwischenlösungen auf unbestimmte Zeit zusätzlich gefährdet wird!

Wir lassen es nicht zu, dass unseren Kindern auf unbestimmte Zeit die Möglichkeit genommen wird miteinander zu wachsen und voneinander zu lernen!

Wir bleiben eine Schule. An einem Ort. Gemeinsam!

Seid dabei – seid mit uns laut! Und stärkt unserer schönen Wendenschloss-Grundschule den Rücken! Wir zählen auf Euch!

Mit verbindlichen Grüßen

SEK WSGS

(eine Initiative der GEV und des Fördervereins der Wendenschloss-Schule)

Die Buntstifte – Förderverein der Wendenschloss Schule e.V.
Köpenzeile 123                                                        
12557 Berlin-Köpenick

vorstand@buntstifte-föv.de

Vorstand:
Luisa Teichmüller
Vivien Nickel

Schatzmeister:
Enrico Sommerfeld


Gedächtnisprotokoll (Treffen 20.10.2023)

WSGS Protest 2023 : Gedächtnisprotokoll vom 21.10.2023

Treffen im Schulamt am 20.10.2023 / 9 – 12 Uhr / Hans-Schmidt-Str. 6-8, 12489 Berlin

Thema: WSGS Protest 2023

Anwesende Vertreter des Bezirks:

Leiter der Abteilung Weiterbildung, Schule, Kultur und Sport (Abt. WeiSchuKuS)

Schulstadtrat Marco Brauchmann (CDU)

Referent des Bezirksstadtrates Malte Priesmeyer

Christina Sakawitsch, Fachbereich „Schule“

Vertreter der Schulgemeinschaft Wendenschloß-Schule:

Thomas Matthes, Schulleiter

Luisa Teichmüller, Vorstandsvorsitzende Die Buntstifte – Förderverein der Wendenschloß – Schule e.V.

Dipl. Ing. Tom Winkler, stellvertretender Vorsitzender der GEV

Prof. Dr. Christian Härtwig, stellvertretend für die Interessen der Schulgemeinschaft, beratende Funktion


Schülerzahlen

– Derzeit werden am Standort der WSGS 458 SuS beschult. (Nach Angaben der „Vertreter Bezirk“ nur 425 -> Wie kommt es zu der Differenz zw. Papier und Realität?), Annahme: Entwicklung der Schülerzahlen ist sehr dynamisch, Zahlen sind nur schwer zeitgleich aktuell zu halten.
– Der zahlenmäßig zu erwartende Anstieg der Schülerzahlen wurde durch die anwesenden „Vertreter Bezirk“ relativiert. Statt der, noch vor den Sommerferien durch Herrn Brauchmann, Herrn Winkelhöfer und Herrn Sattelkau (anwesend als Abgeordneter des AGH Berlin) angesetzten,119 SuS für das Kalenderjahr 2023 und zusätzlichen 79 SuS für das Kalenderjahr 2024 seien derzeit lediglich 89 Einschüler zum Start des Schuljahres 2024/25 angemeldet.
– Herr Matthes merkte an, dass sich in der Schule bereits 108 Neuanmeldungen gesammelt haben.
– Die Differenz entsteht vermutlich erstens durch die systematische Unterschätzung der Bedarfe, da für die Prognose nur die bereits im Bezirk bekannten SuS ohne ausreichende Berücksichtigung der Zuzüge vorgenommen werden sowie zweitens durch Anmeldungen außerhalb der Schulanfangsphase. Dies bleibt zu prüfen und zu beobachten, Abweichungen, die zur Erhöhung der jeweiligen Klassenstärke führen würden, sind dem Schulamt gegenüber zu kommunizieren.
– Es wird auch mit Schulabgängern nach der 4., 5. und 6. Klasse gerechnet. Damit würde sich die Schüleranzahl im Gesamten relativieren.

Umgang mit steigenden Schülerzahlen

– Für das laufende Schuljahr 2023/24 soll im Stammgebäude der WSGS keine zuzugsbedingte Neugründung von Klassen erfolgen, die Zügigkeit soll hier nicht weiter erhöht werden.
– Der Schulleiter Herr Matthes meldet jede Neuanmeldung eines Schülers/ einer Schülerin, die eine Überschreitung der Klassenstärke von 26 SuS zur Folge hätte beim Schulamt an. Die Familien werden ans Schulamt verwiesen. In Kommunikation zwischen den Familien und dem Schulamt wird eine Einzelfallentscheidung vorgenommen.
– Herr Matthes wird umgehend informiert, sobald die Anmeldung hinzunehmen ist.
– Die anwesenden „Vertreter Bezirk“ benannten eine maximale Klassenstärke je Klasse an der WSGS von 28 SuS.
– Pflicht zur Aufnahme eines Schülers/ einer Schülerin aus dem Einzugsgebiet besteht nur in der Schulanfangsphase (hier: Klassenstufe 1 und 2)
– Laut Einschulungsprognose von Frau Sakawitsch sind für die Einschulung 2024 aktuell 89 SuS angemeldet (entspricht 4 ersten Klassen); ggfs. ist mit zusätzlichen sog. „Rückstellern“ zu rechnen.

Satellitenstandort

– Nach Angaben der anwesenden „Vertreter Bezirk“ soll es im Schuljahr 2023/24 nicht zur Teilung der Schulgemeinschaft (Bezug Satelitenstandort Müggelschlößchen Kiez) kommen.
– Die Notwendigkeit eines Satelitenstandorts zum Abfedern der Kapazitätsengpässe im Stammgebäude der Wendenschloß-Schule (WSGS) kann aktuell für das Schuljahr 2024/25 noch nicht ausgeschlossen werden.

Baumaßnahmen

– Nach Angaben der „Vertreter Bezirk“ sind aktuell alle Gelder gestrichen worden. Es gäbe kein Budget für den Schulbau. Auf Landesebene seien nahezu alle Bauvorhaben bezüglich der Erweiterung der schulischen Infrastruktur im Bezirk Treptow-Köpenick Einsparmaßnahmen zum Opfer gefallen und von der Bedarfsliste gestrichen worden. Lediglich die Maßnahme zur Reaktivierung des Standorts „Grüne Trift“ habe Herr Brauchmann zur wahrscheinlichen Genehmigung in 2024 erreicht. Der angestrebte Baustart ist aktuell 2025, Fertigstellung nach 2-3 Jahren.
– Reaktivierung des Standorts „Grüne Trift“ als zusätzliche Grundschule im Kiez ist für das Jahr 2025 in Planung. Mit einer Bestätigung für die Baumaßnahme und dem damit einhergehenden Baubeginn rechnet Herr Brauchmann im Q3/2024. Es ist Ihm ein persönliches Anliegen, die Freigabe für dieses Projekt sogar vorzuziehen um Entlastung für die WSGS zu schaffen.
– Die Neugründung einer weiteren Grundschule im Kiez am Standort „Grüne Trift“ wurde seitens der „Vertreter Bezirk“ bestätigt und ist für die Zeit ab Baufertigstellung geplant. Der Betrieb der neuen Grundschule ist voraussichtlich ab dem Schuljahr 2027/28 2,5zügig geplant.
– Die Einzugsgebiete werden nach Neugründung der ergänzenden Grundschule neu bestimmt.

Vorschlag zur vorgezogenen Neugründung der Grundschule „Grüne Trift“

– Die „Vertreter WSGS“ unterbreiteten den Vorschlag, die Gründung der neuen Schule bereits mit Baubeginn an der Grünen Trift zu vollziehen und die neu entstehende Schulgemeinschaft zunächst am Standort Müggelschlößchen-Kiez wachsen zu lassen – mit späterem Umzug bei Fertigstellung des Baus an der Grünen Trift. Vorteilig sehen die Vertreter der WSGS hierbei vor allem sowohl die Vermeidung von Transfers zwischen den Standorten, die Begrenzung der Schülerzahlen an der WSGS und ein ermöglichtes gesundes Wachstum beider Schulgemeinschaften. Man könnte so die seit Sommer 2023 vonseiten der „Vertreter Bezirk“ erneut angedachte Teilung der Schulgemeinschaft WSGS verhindern und eine Entspannung der Gefühlslage für alle Beteiligten bewirken.
Jedem schulpflichtigen Kind im Gebiet wäre so die Möglichkeit gegeben, mit einer intakten Schulgemeinschaft zu wachsen. Die Voraussetzungen für alle wären gleich.
– Der Vorschlag wurde von den „Vertretern Bezirk“ positiv aufgefasst und eine Prüfung der Durchführbarkeit wurde versprochen.
– Von den „Vertretern Bezirk“ wurde mehrfach betont, Ansprechpartner auch auf Landesebene z.B. bei der Senatsverwaltung für Bildung und Familie zu suchen.
Herr Brauchmann erklärt sich dazu bereit, für gemeinsame Termine der „Vertreter WSGS“ mit der Senatsverwaltung zur Verfügung zu stehen, mit dem Ziel der Lösungsfindung zur Situation WSGS. Eine enge Zusammenarbeit und Schaffung von Transparenz für Vorgänge und weitere Überlegungen im Schulamt ist gewünscht und soll in künftiger Kommunikation auch gelebt werden. Über das Vorhaben, die Interessen der Schulgemeinschaft mit einer Demonstration in Schulnähe zu unterstreichen, wurde bei dem Termin am 20.10.2023 informiert.

Die DEMO WSGS Protest 2023 ist für den 14.11.2023 geplant.